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Kein Backup - kein Mitleid!

Icon einer Festplatte mit dem Text "No Backup - No pity"

Heute - am 31.03. - ist World Backup Day - Anlass für einige Gedanken.

Reichte ganz früher eine Spindel mit CDs, ist heute schon das Einsortieren von Dokumenten und Medien aus den Bereichen Familie, Freizeit und Beruf eine Lebensaufgabe. Andererseits kosten Festplatten nur einen Bruchteil gegenüber früher und Cloud-Dienste speichern Deine Daten sogar kostenlos!

Umso schlimmer, wenn die Fotos aus dem letzten Urlaub oder das Projekt aus dem Vorjahr nicht nur nicht mehr auffindbar, sondern ganz weg sind. Die Gründe können vielfältig sein:

Hardware kann ausfallen, Viren oder Ransomware können Daten zerstören, und versehentliches Löschen passiert schneller als man denkt.

Ein befreundeter Pfarrer klagte mir einmal sein Leid:

„Niemand glaubt mehr an Gott, aber jeder, dass seine Festplatte ewig leben wird!“

Ich persönlich verlasse mich „eigentlich“ auf mein Office-365 und OneDrive, das von meinem Arbeitgeber für 5 Geräte in der Famile gesponsert wird. Was aber, wenn ich doch einmal meinen Job verliere (unwahrscheinlich), das Internet ausfällt (passiert immer wieder einmal!) oder ich aus Versehen komplette Ordner lösche (leider auch schon passiert)?

Besondere Brisanz hat das Thema bekommen, dass die Zentralen fast aller Cloud-Dienste in den USA sitzen, auch wenn sie angeben, unsere Daten nur innerhalb der EU zu speichern. Stand die USA noch vor einem halben Jahr für ein attraktives Urlaubsziel, erscheint sie heute als dunkle Wolke, die ihr Missliebiges einfach löschen oder ausschalten kann.

Deshalb ist es wichtig, sich beizeiten einige Strategien zur Datensicherung zu überlegen!

3-2-1-Regel

Es gibt eine einfache 3-2-1-Backup-Regel:

✔ 3 Kopien deiner Daten haben (Original + zwei Backups)

✔ 2 verschiedene Speichermedien nutzen (z. B. Festplatte & Cloud)

✔ 1 Backup extern lagern (Cloud oder externe Festplatte außerhalb des Hauses)

Dieser Artikel kann nicht die eine Anleitung für perfekte Datensicherheit geben, aber ich persönlich hatte schon vor Wochen begonnen, alles aus der Cloud auf meine externe Festplatte zu kopieren. Sie befindet sich auch nicht mehr im Arbeitszimmer, sondern an einem seperaten Ort.

NAS

Für eine Familie oder ein KMU sollte man überlegen, ob man nicht ein NAS an den Router anschließt, um selbst seine eigene Cloud zu hosten. Es gibt fertige Lösungen der bekannten Firmen zu kaufen, aber auch viele Selbstbauanleitungen, wie man einen Einplatinen-Computer mit vorhandenen Festplatten zum Selbstbau-NAS zusammenschraubt.
Ob mein Raspi-Eigenbau hält, werde ich Euch in einem Jahr berichten!

restic

Datensicherungssoftware wie Restic ermöglicht es, nicht nur die Daten, sondern auch die Systemzustände des Computers zu bewahren. Der Clou bei restic ist, dass es immer ein Vollbackup macht, intern aber durch Deduplizierung nur der Speicherplatz eines inkrementellen Backups gebraucht wird.

Im Backup sind sowohl die Inhalte als auch die Metadaten verschlüsselt. restic kann sein Backup so ziemlich überall hin speichern: Dateisystem, Cloud, sftp-Server.


Es wäre schön, wenn Lesende ihre Erfahrungen und Strategien anderen weitergeben könnten. Was für den einen Allgemeinwissen ist, kann dem noch nicht Eingeweihten Denkanstoß und Motivation sein.

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veröffentlicht von Matthias Scharwies

  1. Hi, vielen Dank für den Artikel. Ich habe zwei NAS an unterschiedlichen Orten (Firma/Zuhause) diese sind quasi gespiegelt und synchronisieren sich. Zudem habe ich an jedem Rechner eine Festplatte hängen die ein Backup des Rechners macht. Diese tausche ich in unregelmäßigen Abständen aus um Sie nach ca. einem Jahr wieder neu zu bespielen. Ich habe mit CarbonCopyCloner auf dem Mac und Synology als NAS Lieferant nur gute Erfahrungen gemacht.