Moin,

Wir erleben aber aktuell, dass KIs, insbesondere sprachbegabte KIs, rasant an Fahrt aufnehmen. Ich kann mir mit Bing mittlerweile Suchergebnisse durch die KI zusammenfassen lassen, ich kann mit ChatGPT in einem einzelnen Chat von Sprache zu Sprache wechseln und dabei immer gut verständliche Texte lesen.

Wir sind nur einen Wimpernschlag davon entfernt, dass diese neuen, innovativen sprachlichen Fähigkeiten von KI mit dem Wissen englischsprachiger Fachjournals oder Dokumentationen verknüpft werden - und dann ist das, was wir die letzten Jahre getan haben, auf einen Schlag abgewertet.

dem möchte ich mit einem Beispiel widersprechen: Das Mozilla Developer Network hatte die Idee ML-generierte Beispiele zum Veranschaulichen anzubieten – Material dafür gibt es ja auch ausreichend in der Dokumentation. Das Resultat waren allerdings fehlerhafte Beispiele, weil es eben doch keine Intelligenz ist, die hier etwas künstlich generiert.

Natürlich gibt es auch Ansätze wie Github Copilot, die Entwicklern Arbeit abnehmen sollen – oder eben deine genannten Übersetzungen – aber diese Werkzeuge erfordern die nötige (Medien-) Kompetenz bei den Nutzern um solche möglichen Fehler erkennen zu können. Derzeit erzeugen solche Modelle sehr plausible, aber nicht fehlerfreie Texte. Deshalb sind sie für Nachschlagewerke ggf. geeignet, aber nicht um selbst neues Wissens aus diesen Quellen zu erwerben.

Das kommt ja noch dazu... die Zahl der Anfänger nimmt ab, und zwar auch weil es heute für everyone is a publisher eben keine Frontend- oder Backend-Fähigkeiten mehr braucht.

Dem resultierenden Code sieht man diese Mentalität leider an …

Man muss als Webseitenbetreiber eh Geld in die Hand nehmen. Dann kann man auch ein Paket mit fertiger Blogsoftware nehmen, das ist nicht teurer.

Und irgend jemand muss diese Software schreiben, warten oder customizen – oder ist anderweitig als „Dev-Ops“ tätig.

Super, dass wir die Anfänger erreichen und damit unseren Satzungszweck erfüllen - nur blöd, dass unsere Satzungsautoren offensichtlich davon ausgegangen sind, dass der Verein damit auch naturgegeben aktive Mitglieder mit den benötigten Skills akquirieren wird, was offensichtlich eine Fehleinschätzung war.

Das kenne ich leider zur Genüge von Arbeit und anderen Vereinen: Die Bedeutung von „It's a wiki – feel free“ scheint leider in der Konsumgesellschaft verloren gegangen zu sein.

Vielleicht ist es einfach die falsche Fragestellung, ob es SELFHTML noch braucht oder nicht - viel wichtiger wäre die Frage, ob sich SELFHTML noch selbst auf natürliche Weise trägt oder ob die Selbsterhaltung eigentlich nur noch mit Durchhalteparolen funktioniert. Oder in kurz: Lebt das Pferd noch und sollte weitergeritten werden, oder ist es schon längst tot und es hat nur von den Reitern noch keiner so richtig gemerkt?

Wenn dem so wäre, welche anderen Pferde gäbe es denn dann noch in der Herde? Mit fällt keine tatsächliche und vollständige Alternative zu SELFHTML ein.

Viele Grüße
Robert

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