Grüezi, Grüß Gott und Hallo,
ich habe das diesjährige SELF-Treffen als etwas ganz Besonderes empfunden. Vor allem im Bewusstsein, dass es das 30-jährige Jubiläum des Projekts ist.
Ich bin am Freitag nach Mannheim angereist - die Bahnfahrt war chaotisch. Auf dem Abschnitt zwischen Stuttgart und Karlruhe war der Zug so voll, dass man buchstäblich nicht umfallen konnte. Noch dazu hat ein Hippie das Zugabteil mit einem externen Bluetooth-Lautsprecher mit lauter HipHop-Musik beschallt und ließ sich auch durch zahlreiche Aufforderungen nicht beirren, den Lärm doch bitte abzustellen.
Gegen 17 Uhr bin ich dann an der Jugendherberge in Mannheim angekommen; eine Gruppe von Männern in reiferem Alter saß draußen im Hof - das Wetter war ja auch noch ganz passabel. Die meisten der Anwesenden kannte ich schon; Karl-Heinz "Kalle" Osmer noch nicht persönlich, Stefan Münz und Sohn Joshua auch nicht.
Stefan Münz! Dass ich ihn mal persönlich kennenlerne! Den Gründer des Projekts SELFHTML! Zwar weißhaarig, aber den Heiligenschein konnte ich irgendwie nicht erkennen. Ein ganz normaler Typ "wie du und ich". Super!
Zum Abendessen waren wir im "Zwei Hasen" ein paar Straßen entfernt - aufgrund der Erfahrung von vor fünf Jahren habe ich bewusst keine Pizza bestellt. So wie ich es bei ein paar Kameraden gesehen habe, war das auch gut so. Ich hätte dieselben Merkmale kritisiert wie schon 2020: Belag sparsam und trocken, Boden wie Knäckebrot. Da war ich mit meiner "Tagliatelle Chef" schon besser dran, nur die Portion war für mich zu mächtig.
Im Lauf des Abends kamen noch einige Gäste dazu, wir mussten noch einen zweiten Tisch belegen. Zur Top-Zeit waren wir 15 Mann, darunter ein paar neue Gesichter, die wir bisher noch nicht kannten.
Die Nacht war - wie auch die folgende - nicht wirklich erholsam, weil einer meiner Zimmergenossen in der JuHe geschnarcht hat wie ein Holzfäller in der Sahara. Aber hey, für so ein Event kann man das auch mal zwei Nächte ertragen.
Am Samstagvormittag war dann das "offizielle Programm", also die Mitgliederversammlung einschließlich Neuwahl des Vorstands.
Am Nachmittag gab es dann den Kultur-Höhepunkt: Ein geführter Stadtrundgang unter dem Motto "Stadt Wand Kunst". Die Stadt Mannheim betreibt seit einiger Zeit eine Initiative, bei der sich Graffiti-Künstler bewerben und dann mit Billigung der Stadt große Fassaden verschönern dürfen. Die Mannheimer Kunsthistorikerin Agnes Thuault-Pfähler hat uns mit Charme und süßem französischem Akzent etwa ein Dutzend Fassaden-Kunstwerke präsentiert. Ja, wirklich Kunst, nicht nur einfach Schmiererei!
Im Anschluss waren wir noch im vietnamesischen Lokal "Long Dream", wo wir auch vor fünf Jahren schon waren. Als wir reinkamen, hat eine der Angestellten Matthias sofort wiedererkannt! Oder war's sein SELFHTML-T-Shirt? 😘
Egal. Das Essen war lecker, aber angesichts der für meine Verhältnisse reichlichen Ernährung der letzten 24 Stunden meldete mein Magen irgendwann "Alarm! Stop! Keinen Bissen weiter!"
Auch Rolf gab zu: Ja, du siehst auch auf einmal ziemlich blass aus.
Das war aber nach kurzer Zeit wieder okay, und am nächsten Morgen konnte ich das Frühstück wieder genießen. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass es am Sonntagmorgen kein Frühstücksei gab (Rührei oder gekocht), aber davon abgesehen hatte ich an dem Frühstücksbüffet nichts auszusetzen.
Drei verschiedene Sorten Brötchen (Für die Blinden: ohne Text, mit großer Schrift für Anfänger oder mit kleiner Schrift für Fortgeschrittene), drei verschiedene Sorten geschnittenes Brot, mehrere Sorten Wurst und Käse, auch die Süßfrühstücker kamen auf ihre Kosten. Alternativ Müsli, Cornflakes, Haferflocken, Joghurt - also wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Sogar den Automatenkaffee fand ich ganz okay.
Am Sonntag war noch ein Besuch im Technoseum auf dem Plan, den ich wegen familiärer Verpflichtungen leider nicht mehr wahrnehmen konnte. Stattdessen war ich gegen 13:30 wieder daheim - mit einer Rückfahrt, die im Gegensatz zur Hinfahrt so richtig sressfrei, fast erholsam war.
Einen schönen Tag noch
Martin
Manchmal kann man gar nicht so viel fühlen, wie man denkt.
Und manchmal fühlt man so viel, dass man gar nicht denken kann.